In Villaputzu gibt es eine romanische Backsteinkirche, eine Burgruine und ein Brunnenheiligtum im Norden sowie zwei alte Wehrtürme an der Küste. Viel zu schade also, um den Tag nur an den Stränden von Porto Corallo, Porto Tramatzu und Murtas mit Sonnenbaden zu verbringen.

Wie in einer halbrunden Kuhle liegt Villaputzu eingequetscht zwischen einer Anhöhe, einem Fluss und dem Meer an der Südostküste von Sardinien. In der Umgebung befinden sich ein Meisterwerk der romanischen Baukunst wie die Backsteinkirche San Nicolò di Quirra, die Ruinen des Castello di Quirra, zwei Wehrtürme gegen den Feind von außen und der urtümliche Brunnentempel Is Pirois, der als Symbol für die Kultur der Nuragher steht.

Religiöse Rituale

Zwischen sanften Hügeln und duftender Macchia-Vegetation entdeckte man in den 1970er Jahren im Hinterland der Spiaggia von Murtas die Überreste eines Brunnenheiligtums, der einige Einblicke in die kultische Praxis der mittleren Bronzezeit zulässt. Die Hauptfunktion von Is Pirois lag wohl im religiösen Bereich. Archäologen berichten immer wieder, dass die Nuragher mithilfe des lebenspendenden Elements Wasser den göttlichen Willen zu erkunden suchten …

Naturbelassen aber spooky

Zur Erfrischung nach dem Sightseeing empfehlen sich die grausandigen Strände von Porto Tramatzu und Porto Corallo. Gleich nebenan steht das Wahrzeichen von Villaputzu: die Torre di Porto Corallo aus dem Jahr 1592. Die rund 21 Kilometer nördlich liegende Torre Murta aus dem 18. Jahrhundert diente hingegen im Kampf gegen die Sarazenen. Zu ihren Füßen erstreckt sich das sechs Kilometer lange unberührte helle Kieselsandband von Murtas. Der Strand ist militärisches Sperrgebiet und öffnet nur drei Monate im Jahr …

Mehr zu Villaputzu und 49 weitere Tipps lest ihr in meinem Buch „Sardinien – 50 Tipps Abseits der ausgetretenen Pfade„.

Über das Buch

Auf der Landkarte sieht Sardinien aus wie eine Sandale, die eine Kinderhand vor die mittelitalienische Küste in das Tyrrhenische Meer gemalt hat. Weltweit bekannt wurde die zweitgrößte Insel Italiens durch die von Prinz Karim Aga Khan IV. erschlossene Costa Smeralda, die seit jeher Prominente und Stars anzieht. Da vor allem im Sommer viele bekannte Ziele überlaufen sind, bietet dieses Buch 50 Vorschläge, die nicht gleich jedem Urlauber in den Sinn kommen. Die meisten liegen ein wenig abseits, aber manchmal auch in unmittelbarer Nähe zu den berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Strand von Portu Sèssini, der seinem großen Bruder in der Nachbarbucht eigentlich in nichts nachsteht. Und wenn dort am Abend die Sonne am Horizont untergeht, weiß man, dass man auf einer der schönsten Inseln Italiens zu Besuch ist.

Taschenbuch: 256 Seiten, 236 Bilder, 8 Karten
Verlag: 360° medien; 2. Auflage: (Januar 2024)
Format: 16,5 cm x 11,5 cm
ISBN: 978-3-96855-277-4

Abseits der ausgetretenen Pfade - Villaputzu
„Sardinien – 50 Tipps Abseits der ausgetretenen Pfade von Andrea Behrmann und Paolo Succu