Weil Castiadas versumpfte und die Stechmücken sich ausbreiten konnten, wurden massenhaft Sträflinge an die Südostküste von Sardinien geschickt. Sie schaufelten Erde, schleppten Baumstämme und machten über 6000 Hektar Ödland urbar. Nur wenige Kilometer östlich locken atemberaubende Buchten Sonnenanbeter an das tyrrhenische Meer.

Diese Stille

Als würden die Hügel des Sarrabus die Geräusche schlucken. Castiadas, die 1670 Einwohner zählende Ortschaft liegt auf halbem Weg zwischen Villasimius und Muravera. Kaum Häuser, nur ein paar alte Gefängnismauern und die kleine Kirche von San Basilide, dem Schutzpatron der Strafvollzugsbeamten.

Es ist ein fruchtbarer Ort inmitten einer lieblichen Hügellandschaft. Früher war hier nichts als Sumpf und Ödland. Rund 1500 Sträflinge und Verbrecher vom Mutterland schufteten seit der Eröffnung des Straflagers im Jahr 1877 in Castiadas und erschufen ein Paradies. Bis zur Schließung der Strafkolonie in den 1950er Jahre war arbeiten hier Pflicht. Hitze und Krankheiten schweißte die kleine Gemeinschaft in der unwirtlichen Gegend eng zusammen, viele Häftlinge starben in den ersten Jahren an Malaria. Nach dem zweiten Weltkrieg lockte die Privatisierungsgesellschaft der Region Sardinien (ETFAS) mit niedrigen Kaufpreisen und Steuervergünstigungen Bauern aus Villasimius und Muravera, in die Schwemmlandebene, um hier intensiv Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Aus dieser Zeit stammen die klitzekleinen Ortschaften Annunziata und Olia Speciosa. Heute führt der Weg zu den atemberaubenden Stränden der Gemeinde durch Obstplantagen, Felder, Weinberge und Olivenhaine.

Das sind Castiadas schönste Strände

Castiadas ist ein Strandparadies. Mehrere Buchten und Strände verteilen sich auf der rund acht Kilometer langen Küstenlinie. Von romantischen Sandbuchten, die sich an schroffe Landspitzen schmiegen bis hin zu weißen Traumstränden ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Cala Pira

Als eine der schönsten Badebuchten an Castiadas Küste gilt die Cala Pira. Dort sieht es aus wie in der Karibik. Der Sand ist weiß wie Puderzucker und fällt flach ins Meer ab, das Wasser ist azurblau und kristallklar. Statt Palmen wogen in Cala Pira allerdings jahrhundertealte Wacholderbüsche im Wind. Wer sich die Füße vertreten will, spaziert zum weißen Befestigungsturm aus dem 17. Jahrhundert am nördlichen Ende der Bucht.

Cala Sinzias

Wild und naturbelassen ist die nur wenige Kilometer nördlich liegende Cala Sinzias. Leise schwappt das glasklare Wasser an den fast zwei Kilometer langen Strand. Der Sand ist fein und leuchtet goldgelb. Am südlichen Ausläufer bieten Pinien und Macchiasträucher natürliche Schattenplätzchen. Hier gibt es die nette Strandbar Lido di Tamatete, die mit Liegen, Sonnenschirmen, Duschen, Rettungsschwimmern, Restaurant und Lounge-Bar ausgestattet ist.

Spiaggia di San Pietro

Im Norden wird die Cala Sinzias von der malerischen Spiaggia di San Pietro, die auch Cala Marina genannt wird, abgeschlossen. Neben einer sich ins Meer reckenden und mit duftender Macchia bedeckten Landzunge gibt es am feinen, sanft abfallenden, weißgelben Sandstrand Liegestühle und Schirme für Sonnenanbeter im stylischen Strandrestaurant Maklas zu mieten.

Monte Turnu

Wer hellen, samtweichen Sand, seichtes Wasser und hier und da ein paar Felsen zum Schnorcheln sucht, wird auch am Strand von MonteTurnu fündig. Wer allerdings Ruhe braucht, sollte zur Saison von Mitte Juni bis Mitte September ein anderes Ziel ansteuern. Dann zieht die kleine Badebucht nämlich Jugendliche aus Villasimius und der Costa Rei an, die sich hier allabendlich in der hippen IKI Beach Bar zur Sundowner-Party versammeln.

Santa Giusta & Scoglio di Peppino

Nördlich von Monte Turnu liegt die goldgelbe Spiaggia di Santa Giusta, die von knorrigen Wacholderbäumen eingerahmt wird. Der Strand grenzt an den bizarr geformten und vom Meer glatt gewaschenen Scoglio di Peppino. Der große Stein, der sich in den verschiedenen Blautönen des Meeres spiegelt, hat seinen Namen von einem Petrijünger, der hier früher immer seine Angelrute ausgeworfen hat.

Mehr Informationen zu Castiadas unter: www.visitcastiadas.com.