Schiff Ahoi! Anker los!

Sonnenbaden, schnorcheln, wandern oder Riesenechsen gucken? Im Komodo Nationalpark westlich der Insel Flores muss man sich nicht unbedingt für eins entscheiden – bei einer mehrtägigen Bootstour kann man alles auf einmal haben.

An einem Mittwochnachmittag um drei, über Labuan Bajo strahlt die Sonne von einem makellos blauen Himmel, wie er sich schöner nicht denken lässt, ist es vorbei mit unserem “Landleben”. Drei Tage werden wir auf der Suche nach Sonne, herrlichen Schnorchelplätzen und den gefährlichen Waranen westlich der kleinen Sundainsel Flores zwischen Rinca, Padar und Komodo umher schippern, auf dem Wasser schlafen – auf einem 18 Meter langen Motorsegler vom Typ KLM, der sechs/acht Kojen hat, zwei Bäder, eine kleine Kombüse, ein hölzernes Cockpit und ein großes Segel. Der kleine Hafenort im Osten von Indonesien ist das Tor zu einer Ansammlung paradiesischer Inseln mit türkisfarbenem Wasser, malerischen Stränden, faszinierenden Riffs, kegelförmigen Hügeln, abgelegenen Dörfern und den größten Echsen der Welt.

Wir treten aus dem Flughafengebäude und suchen im überschaubaren Schilderwald nach unserem Namen. Alfonsius Basri trägt ein hellblaues Poloshirt, eine kurze, khaki-braune Hose, eine schwarz-gelbe Kappe, eine Spiegelglas Sonnenbrille und in der rechten Hand ein Schild mit unserem Namen. Der junge Mann steht neben einem weißen Van, fachsimpelt mit dem Fahrer und schielt von Zeit zu Zeit auf die Ankömmlinge. “Hoffentlich spricht er Englisch”, denke ich, und gebe ihm ein Zeichen. Sofort kommt er auf uns zu, nimmt unser Gepäck und bald sitzen wir in dem Kleinbus, der uns als einzige Fahrgäste zu unserem ersten Bootsausflug in den seit 1991 zum Unesco-Weltnaturerbe zählenden Komodo Nationalpark bringt.
“Welcome in Labuan Bajo”, begrüßt Alfonsius uns und lacht über das ganze Gesicht. Sein Fahrer wackelt freundlich mit dem Kopf und sagt „Yes“. Es ist früher Nachmittag und auf den engen Straßen sind viele Autos und Mofas unterwegs. Unter dem pausenlosem Einsatz der Hupe geht es, vorbei an üppig blühenden Büschen, den Schaufenstern von Tauchschulen, Reisebüros, Restaurants und Budget-Hotels zum Hafen …

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Nervenkitzel garantiert

Am nächsten Morgen ziehen wir kurz nach Sonnenaufgang weiter, unserem Ziel für heute, den schuppigen Kriechtieren, entgegen. Kurz vor acht Uhr erreichen wir die Anlegestelle von Loh Buaya und gehen vor Anker. Auf Rinca breiten sich nichts als tropisches Grasland, ein paar Büsche und Bäume aus. Lontarpalmen, Jujuben, Stink- und Tamarindenbäume recken sich in den Himmel, Borstenhirsen und Süßgräser wuchern am Wegesrand. Holzhäuser auf Stelzen und ein paar kleinere Nebengebäude stehen dicht beieinander am Eingang des Nationalparks. Die wenigsten sind dauerhaft bewohnt, fast alle werden von den Parkhütern nur Tagsüber genutzt. Wir schließen uns einer Gruppe von fünf Touristen an. “Keine Angst, für den Notfall habe ich meine “Tongkat” dabei”, begrüßt uns unser Ranger zu unserem knapp anderthalbstündigen Rundgang. Etwas unsicher schaue ich ihn an. Er heißt Primus, ist Anfang 20 und etwas schüchtern. Was er in der Hand hält ist kein Gewehr, sondern einen langen Stock, der sich am Ende gabelt. Ich kneife die Augen zusammen und überlege ob er nicht ein bisschen zu jung ist für diesen Job und, ob ein wütender Waran sich im Ernstfall von einem dünnen Zweig abbringen lässt. Es rattert in meinem Gehirn. Hatte nicht in diesem Jahr eines dieser Reptilien einem Touristen nur wenige Sekunden nach einem Foto das halbe Bein abgebissen? Vor meinem geistigen Auge entsteht das Bild eines agressiven Uralt-Warans. Nur gut, dass die Kiefer der größten lebenden Echsen gemessen an der Beißkraft von Krokodilen vergleichsweise schwach sind. “Um ihre Beutetiere wie Wasserbüffel, Hirsche oder Wildschweine zur Strecke zu bringen, setzen die wie Drachen aussehenden Warane auf ein Giftcocktail, das beim Biss in das Beutetier abgegeben wird”, erklärt Primus. “Also nicht bei lebendigem Leib zerfleischt, sondern Schock, Starre und Aus – fast human”, denke ich …

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Begegnung im Wald

Ein Sprung ins Wasser soll vor der nächsten Rundtour für Abkühlung sorgen. Bevor es weitere tierische Überraschungen gibt, schaltet Imam auf Komodo einen Halt am Strand von Pantai Merah ein. Die kleine Bucht, die auch “Red Beach” genannt wird, liegt eingebettet zwischen sanft geschwungenen, grünen Hügeln. Das Wasser ist türkis, der Sand pink. Wir fühlen uns fast wie auf Budelli – nur nicht so einsam …

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Text: Andrea Behrmann
Fotos: Paolo Succu

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